Die Stadt liegt im ältesten vorgeschichtlichen Siedlungsgebiet des Maintales. Auf kleinstem Raum findet man einen fortlaufenden Nachweis der Besiedlung, welcher von der Altsteinzeit über die Hallstattzeit bis zur karolingischen Zeit heraufreicht. Den Namen der Stadt trug bereits die um das Jahr 1000 auf einer Anhöhe, einem "lichten Felsen", erbaute und 1525 im Bauernkrieg zerstörte Veste.
Sie gilt als eine Gründung der Grafen von Schweinfurt, die hier im Land reich begütert waren. Diese Burg, deren Spuren heute alle getilgt sind, kam um 1130 mit allem Zubehör an den Grafen Reginboto von Giech, der sie seiner Tochter Chuniza zur Vermählung mit dem Grafen Poppo von Andechs-Plassenberg schenkte. Als die Ehe nach wenigen Jahren getrennt wurde, vermachte die fromme Gräfin ihre Güter 1142 dem Bistum Bamberg. In diesem Schenkungsvertrag wird erstmals auch der Name Lichtenfels urkundlich bezeugt. Diese Schenkung wurde jedoch von den Andechs-Meraniern nicht anerkannt, und machtvoll herrschten diese bis zum Tode des letzten regierenden Meraniers, Herzog Otto II. im Jahre 1248. Noch 12 Jahre währte der Streit der Nachkommen um das fränkische Erbe, bis 1260 der Besitz durch Schiedsspruch endgültig an das Bistum Bamberg kam.
Herzog Otto I. von Andechs-Meranien veranlasste 1231, dass sein Markt Lichtenfels befestigt wurde, was wohl als Hinweis für ein bereits verliehenes Stadtrecht zu werten ist. Ganz bewusst wählte man für die Stadtgründung von Lichtenfels einen Platz am Main und zentral an alten Straßenzügen. Der weiträumige Marktplatz, Mittelpunkt der Stadt, auf dem sich alle Gassen und Wege vereinigten, war und ist gut geeignet für Wochen- und Jahrmärkte.